Drei: Mit anderen teilen

  • geschrieben von  Caritas on Tour

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Mit einem prall gefüllten Koffer voller Pfandflaschen fahren wir heute quer durch den pastoralen Raum St. Katharina von Siena. Mit der U1 ist das schnell gemacht. Auf jedem Bahnhof steigen wir aus, ziehen mit unseren Handschuhen die weggeworfenen Pfandflaschen aus den Mülleimern und stellen unsere gut sichtbar dazu, jeweils auf den oberen Rand.

Dazu legen wir eine Herzkarte Barmherzigkeit. Damit machen wir ein Hilfsnetz deutlich, das täglich bis in den späten Abend hinein die Gebenden und die Nehmenden verbindet. Ganz ohne Worte, wohlwollend, manchmal achtlos. Aber effektiv, natürlich immer mit Scham vor den Blicken der anderen. Jedenfalls läßt sich auf diese Weise schnell ein Brot zusätzlich verdienen.

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Wir treffen die junge Frau, die gern unser Leergut mitnimmt und auch die Herzkarte in die Handtasche steckt. Ein älterer Herr überspielt die Begegnung mit uns wortreich, gegenseitig müssen wir lachen über so viel Humor. Im Heroldcenter kommen wir ins Gespräch mit der Dame am Infopoint. Wir sprechen über Altersarmut und erhalten die Erlaubnis unsere Herzkarten auszulegen, obwohl das eigentlich verboten ist. Sie findet unsere Aktion gut, unterstützt selbst alte Menschen in einer schwierigen Situation. Als wir gehen haben wir das Gefühl „eine von uns“ getroffen zu haben. Auf dem Rückweg sehen wir aus der U-Bahn heraus, dass alle verteilten Flaschen und unsere Karten mitgenommen wurden. Vielleicht ein Anstoß für andere sich ab und zu in dieses Netz von Geben und Nehmen einzuklinken.

 

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Hier erfahren Sie alles über das Projekt "Koffer der Barmherzigkeit":
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