Eins: Obdachlosen zuhören

  • geschrieben von  Caritas on Tour

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Einen ganzen Nachmittag saßen wir mit Christoph auf dem Langenhorner Marktplatz. Er erzählt uns von seinen Mittagessen mit Richard, einem obdachlosen älteren Herrn. „Ich komme oft hier vorbei auf dem Weg von der Arbeit. Oft mittags, wenn ich überlege wo ich heute etwas essen könnte. Beim Istasyon schmeckt es gut und bevor ich alleine esse, frage ich halt Richard ob er mir Gesellschaft leisten will. Er sagt dann gern zu. Natürlich mache ich das nicht jeden Tag. Ein bisschen Mut, gute Laune meinerseits und auch das nötige Kleingeld gehört natürlich dazu. Das erste Mal brauchte es noch Überwindung ,dann wurden wir schnell „vertraut“.

Inzwischen sehen wir auf der anderen Bahnhofseite eine vertraute Gestalt: Sr. Irene aus der Gemeinde Hl.Familie. Sie geht auf die Gruppe biertrinkender Männer zu, gibt Ihnen die Hand. Sr. Irene wird sehr respektvoll begrüßt, sogar mit einem Diener! Auch bei uns am Tisch geschieht etwas. Ein obdachloser Mann kommt an unseren Tisch. Wir verstehen nicht, was er uns sagen will. Godwin, angehender Priesteramtskandidat aus Nigeria, steht auf, wendet sich ihm zu. Wow, wann hat dieser Mann es wohl schon einmal erlebt, dass einer für ihn aufsteht.

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Unser Fazit: Barmherzigkeit ist gar nicht so schwer. Sie beschenkt uns selbst. Istasyon ist übrigens eine Lebensnummer, die Zahl 5. Sie passt zu Menschen, die unabhängig sind und das Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Da passt es gut, dass wir Christoph einen Fünfziger mitgeben können für seine nächsten Begegnungen.

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