Gottesdienste wieder möglich!

  • geschrieben von  Website Team

In einer Botschaft an alle Schwestern und Brüder verkündet unser Erzbischof Stefan, dass es nun wieder möglich ist, gemeinsam Gottesdienste zu feiern. Er schlägt vor, besonnen mit Werktagsgottesdiensten zu beginnen, um Erfahrungen mit Schutz- und Hygienemaßnahmen zu sammeln. Dabei verwendet er ein Zitat unserer Namenspatronin Katharina von Siena: „Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“

 


Botschaft des Bischofs im Wortlaut: 

Liebe Schwestern und Brüder!

Nach intensiven Gesprächen mit den politisch Verantwortlichen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, ist es uns wieder möglich, gemeinsam Gottesdienste zu feiern. Dafür bin ich nach einem über sechswöchigen Verzicht sehr dankbar. Für viele war diese Zeit sehr schwer zu ertragen, besonders der Verzicht auf die Liturgie am Osterfest. Als katholische Kirche sind wir eine im Wesentlichen sakramentale Kirche. Wir leben aus der Feier der Sakramente, allen voran der Eucharistie; wir bauen auf die leibhafte Vermittlung, auf konkrete Zeichen der Nähe Gottes in den Sakramenten. Wir sind eine Kirche mit vielen Gliedern – und das zu spüren, ist eine wunderbare Erfahrung.

Angesichts der Lockerungen höre ich jetzt verschiedene Sichtweisen von Gläubigen und Seelsorgern: Die einen freuen sich und können es kaum erwarten; die anderen sind zurückhaltend und wollen lieber noch einige Zeit abwarten. Lassen wir uns in dieser Unterschiedlichkeit nicht auseinanderdividieren!

Wichtig ist zuallererst, dass wir alle alles nur Mögliche tun, um das Corona-Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Die wesentlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen sind dabei: Abstand halten, Mund- und Nasen-Bedeckungen und eine reglementierte Personenzahl in unseren Kirchen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von wichtigen Regelungen für die Feier der Gottesdienste, die heute veröffentlicht wurden. Da, wo diese umgesetzt werden, kann jetzt wieder Gottesdienst ge-feiert werden.

Das ist noch lange keine Normalität; allenfalls ein kleiner Schritt dahin. Und es müssen noch viele weitere folgen. Die einzelnen pastoralen Räume entscheiden nun vor Ort, wann sie konkret wieder mit den Gottesdiensten beginnen, in welchen Kirchen, zu welchen Zeiten, mit vielen Gottesdiensten, welchen liturgischen Formen und vor allem wer diese Gottesdienste feiert. Vor Ort haben Sie den besten Blick für all diese Perspektiven.

Vielleicht ist es klug, zuerst mit der Feier der Werktagsgottesdienste zu beginnen. Das bietet die Möglichkeit, dass wir in kleineren Dimensionen Erfahrungen mit Schutz- und Hygienemaßnahmen sammeln und uns an diese Maßnahmen langsam gewöhnen können. Denn das Wichtigste ist, dass wir uns bei den Gottesdiensten sicher und korrekt verhalten, um die Ansteckungsgefahr so gering wie nur möglich zu halten. Auch müssen wir unter diesen Maßnahmen Erfahrungen sammeln, wie wir im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten eine schöne und würdige Liturgie feiern können. Eine der großen Sorgen sehe ich darin, dass bei der begrenzten Teilnehmerzahl unter Umständen nicht alle, die wollen, an den Gottesdiensten teilnehmen können. Denn eigentlich sind Gottesdienste für alle und für jeden geöffnet und keiner wird ausgeschlossen. Genau das könnte aber jetzt passieren. Bitte verlieren Sie diesen Aspekt vor Ort und in dieser Zeit nicht aus den Augen und suchen sie nach den geeigneten Zugangswegen.

Ich bitte ich Sie, das Übertragen der Gottesdienste im Internet und ihre Präsenz in den Medien auf jeden Fall beizubehalten, um gerade die zu erreichen, die sich schwertun, jetzt schon wieder zur Kirche zu kommen. Ich persönlich werde weiterhin auf jeden Fall bis zum Pfingstfest die 11 Uhr-Messe aus der Bischofskapelle übertragen und ermutige die Gläubigen auch, weiterhin Hausgottesdienste zu gestalten und diese selbstständig zu feiern. Eine lebendige Hauskirche lebt in gutem Austausch zu einer lebendigen Pfarr- und Gemeindekirche und nicht zuletzt auch in Gemeinschaft mit der Bischofskirche im Bistum.

Liebe Mitchristen, die Kirchenlehrerin und Patronin Europas die Heilige Katharina von Siena, deren Fest wir vor kurzem gefeiert haben, hat einmal gesagt: „Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten." Die Krise wird so schnell nicht vorbei sein und Alltäglichkeit noch lange auf sich warten lassen. Stellen wir uns deshalb mit Geduld auf die Zukunft ein.

Ausdrücklich danke ich allen Pfarrern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, den Gemeindeteams und allen Haupt- und Ehrenamtlichen, ja allen Gläubigen für ihren Einsatz, ihre Sorgfalt und ihre Kreativität in dieser herausfordernden Zeit. Wir gehen gerade jetzt unseren christlichen Pilgerweg mit Zuversicht weiter.

Bleiben Sie behütet unter Gottes Segen!
Ihr
Erzbischof Stefan

Bleiben Sie von Gott behütet!

 

 

Artikel bewerten
(24 Stimmen)
Nach oben