Videoimpuls zu Palmsonntag

  • 05 April 2020 |
  • geschrieben von  Website Team

Der heutige Impuls mit unserem Pfarrer Janßen zu Palmsonntag wurde in der Heiligen Familie aufgenommen. In der Zeit bis zum 30. April 2020, in der wir keine gemeinsamen Gottesdienste feiern können, werden wir hier öfter Videoimpulse aus unseren Kirchen veröffentlichen. 

 


Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

viele sind jetzt unterwegs: Nein, nicht in den Fußgängerzonen, nicht auf Reisen, aber in den Park und in den Anlagen. Normalerweise wären auch wir jetzt unterwegs:unterwegs auf der Palmsonntagsprozession. Immer wieder haben wir es in der Heiligen Schrift mit Wegen zu tun. Auch sonst gehen wir auf Prozessionen, pilgern, es gibt Wallfahrten. Auf dem Weg zu sein, das entspricht unserer Lebenswirklichkeit, dem Lauf unserer Lebenszeit. So sprechen wir ja auch von unserem Lebenslauf, oder vom Lebensweg.

Allerdings: Es gibt eine Besonderheit. Sonst, und besonders in dieser Corona - Zeit hoffen wir, dass Gott mit uns auf dem Weg ist. Und wir hoffen das zu Recht! Damit wir das aber auch erfahren, damit wir das merken, dass Gott mit uns auf dem Weg ist, dazu ist es wichtig, dass umgekehrt nun auch wir mit IHM auf  dem Weg sind: Besonders in dieser Woche: Auf dem Weg zum Kreuz, auf dem Weg aber dann auch auf Ostern, auf die Auferstehung hin. Gehen wir also mit IHM: Gott hat sich allem ausgesetzt, was uns belastet und will uns gerade darin begegnen: In den Sorgen, an den Grenzen, ja, auch in unserem eigenen Versagen. Bevor wir aber erfahren, dass Gott mit uns, in unserem Leben auf dem Weg ist, machen wir uns mit Christus auf dem Weg. Deshalb grüßen wir Ihn beim Einzug in Jerusalem. Wir grüßen Jesus als den, der in unsere Ohnmacht gekommen ist, aber dem am Ende alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Heute, am Palmsonntag ist beides: Wir verehren den Jesus, der schon beim Einzug in Jerusalem auf dem Weg zum Kreuz war. - Und wir verehren Jesus, der am Kreuz unsere Krankheit trug, und doch schon und gerade dort der Heiland, der Messias ist. Deshalb ist das Kreuz in den Kirchen jetzt bis Ostern verhüllt:

Es ist am Karfreitag, am Tag der Kreuzigung verhüllt, weil das Kreuz durch Jesus, jetzt schon, ein Zeichen der Auferstehung geworden ist. Auch diese Station gehört zu unserem Weg mit Jesus: Sein Tod für uns.

Aber zu Ostern, mit der Auferstehung, ist dann das Geheimnis des Glaubens zu sehen: Das Kreuz ist dann ein Zeichen des Sieges geworden, ein Zeichen dafür, dass denen die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen müssen. Was ein Zeichen der Strafe und der Ohnmacht war, ist durch Jesus Christus zu einem Ruf und zu einer Macht der Vergebung und der Versöhnung geworden. Was vordem ein Zeichen des Todes war, das ist nun durch Jesus Christus zu einem Zeichen der Hoffnung und der Auferstehung geworden. 

Was ohne Jesus ein Ort des Spottes und der Beschämung war, das ist nun mit Jesus ein Ort der Anbetung und des Lobes Gottes geworden. 

Und genau diese Wandlung sollen wir in unserem Leben erfahren: Diese Heilung, und diese Versöhnung durch und mit Jesus Christus auf unserem Lebensweg. 

Deshalb sollen wir uns mit Jesus auf den Weg machen. Ihn grüßen, wenn Er in Jerusalem einzieht, aber nicht weglaufen, wenn ER uns nach unserer Krankheit, nach unserer Sünde, nach unseren Lebenswunden fragt. Drei dieser Prozessionen, drei dieser Nachfolgewege erleben wir in dieser Woche:

Heute, zum Palmsonntag die Palmsonntagsprozession. Dann: auf dem Weg zur Ölbergwache, am Gründonnerstag: „Wachet und betet mit mir.“ ER nimmt uns hinein in sein Gebet. „Wachet und betet mit mir.“ - Und schließlich: in der Osternacht: Lumen Christi: Christus, das Licht: Der Weg von der Dunkelheit der Grabes in das Licht der Auferstehung. Und das alles drei gehört zusammen: Das eine geht ohne das andere nicht.

Wir gehen betend mit, in Verbindung, in Gemeinschaft mit dem HERRN. Und Er ist mit uns auf dem Weg. Gehen wir also so in diese heilige Woche, dass wir auf Jesus sehen: 
Welchen Weg Jesus Christus für uns gegangen ist und erfahren, dass ER mit uns auf dem Weg ist.

Amen
 

Geistlicher Impuls zu Matthäus 21, 1-11 am Palmsonntag, 05.04.2020, Pfarrer Hans Janßen
 

Tagesevangelium 05.04.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus 21, 1-11.

Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

 

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