Predigt zum 16. Sonntag im Jahreskreis

  • geschrieben von  Website Team

Von Zeit zu Zeit wird hier in dieser neuen Kategorie eine Sonntagspredigt für Sie erscheinen. Das ist ein ganz besonderer Service für diejenigen, welche nicht an den Gottesdiensten teilnehmen konnten und für alle anderen, um die Predigt in Ruhe noch einmal zu Hause nachzulesen. Die heute veröffentlichten Predigt wurde von Pater Benny am 16. Sonntag im Jahreskreis gehalten.

Liebe Kinder, liebe Schwestern und Brüder im Glauben!

Für viele ist der Sommer Ferienzeit. Entspannen. Ausruhen. Weg aus dem Alltag und seinem Stress. Andere können davon nur träumen. Für sie geht der Alltag unvermindert weiter. Sie können sich aus verschiedensten Gründen keinen Urlaub leisten, Sie müssen arbeiten und bleiben voll im Stress. Da können schon neidische Gedanken aufkommen. So wie bei Marta gegenüber ihrer Schwester Maria im heutigen Evangelium. 

Es ist eine kurze, kleine Geschichte mit großer Tragweite: Jesus als Gast im Haus von Marta und Maria. In wenigen Worten wird eine Situation geschildert. Als könnten wir die Szene mit eigenen Augen sehen: die eine Schwester, die geschäftig hin und her eilt, und die andere, die von der Gegenwart Jesus und von seinen Worten hingerissen ist.

Nach einer Weile hält es die offensichtlich verärgerte Marta nicht mehr aus, sie protestiert und fühlt sich sogar berechtigt,  Jesus zu kritisieren und zu belehren: »Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!« Jesus antwortet mit großer Ruhe: »Marta, Marta – und die Wiederholung des Namens bringt seine Zuneigung zum Ausdruck –, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden«.

Die Worte Christi sollen nicht die Tüchtigkeit und Fürsorge Martas abwerten. Die beiden Verhaltensweisen  von Maria und  Marta gehören beide zu unserem Leben. Aber es geht um die richtige Gewichtung. Es geht um die Fähigkeit, die Stunde auf die es vor allen anderen ankommt, nicht unnütz verstreichen zu lassen. Es gibt vieles Wichtige. Aber neben dem vielen Wichtigen gibt es das eine Notwendige, hinter dem alles zurücktreten muss: der Termin mit Gott. . 

Maria hat Jesus zugehört. Das Handeln braucht das Hören. Das aktive Leben soll sich an Besinnung, Nachdenken und Gebet orientieren. Sonst droht Leerlauf. Und schließlich der sogenannte "Burn-out". 

Marta meint es gut, aber sie nimmt den Gast gar nicht richtig wahr. Maria empfängt ihn mit dem Herzen. Das ist „das erste Notwendige“, von dem Jesus spricht. Wie anders sähen unsere Beziehungen aus, wenn wir einander zuerst so begegnen würden, wie Maria es Jesus gegenüber tut! Zuhören, anhören, aufnehmen, sich einlassen auf das, was dem anderen am Herzen liegt: Diese „Gastfreundschaft des Herzens“ brauchen wir mehr als alle noch so gut gemeinte Bewirtung. Auf Gottes Wort hören, es mit dem Herzen aufnehmen: Das ist es, was Maria von Betanien bis heute zum Vorbild macht. Sie hat „das Bessere gewählt.

Es ist Ferienzeit. Auch der Urlaub kann zum Stress verkommen, wenn er nicht eine Zeit der Besinnung wird. Und dazu verhilft nichts besser als wenn wir uns in Stille und in Gottes Gegenwart Zeit nehmen, wie Maria, die sich einfach hinsetzt und Jesus zuhört. Auch im Arbeitsalltag sollte dafür ein wenig Zeit sein. Sie lohnt sich immer. Bei Gott Ruhe finden, seelisch "auftanken", sich Zeit für das Gebet nehmen. Wenn das gelingt, dann haben wir im Urlaub, aber auch im Alltag das Bessere gewählt! Denn wir sind nicht nur für unser Leben hier, sondern wir sind für die Ewigkeit geschaffen. Wenn wir dieses Wissen in unseren Alltag und in unserem Urlaub hineinnehmen, dann müssen wir weder Mühe noch Sorgen, noch Glück und Freude absolut setzen. Dann ist die Erholung wirklich nachhaltig! Diese nachhaltige Erholung wünsche ich Ihnen allen.

Amen
 

Predigt am 16. Sonntag im Jahreskreis, den 21. Juli 2019
Lukas - Lk 10, 38-42; Gen 18, 1–10a; Kol 1, 24–28 von Pater Benny

 

Tagesevangelium 21.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10, 38-42.

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

 

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