Katharina von Siena

Patronin unserer Pfarrei

Wir schreiben das Jahr 1347. In Europa wütet die Pest, Söldnerheere durchziehen den Kontinent. Die Kirche bedarf dringend der Reform. Der Papst ist Spielball der politischen Mächte und residiert im französischen Avignon. Die Welt scheint aus den Fugen geraten. In der Stadt Siena in der Toskana wird ein Mädchen geboren, als dreiundzwanzigstes Kind ihrer Eltern. Ihr Name ist Katharina.

katharina

„Bleibt in der heiligen und zärtlichen Liebe Gottes.“ Briefschluss aller Briefe von Katharina

Gott suchen

Schon als junges Mädchen hat Katharina Visionen. Sie sieht Christus, der sie segnet und mit ihr spricht. Ihr Herz ist erfüllt von seiner Liebe. Wenn sie davon spricht, benutzt sie die Symbole Blut und Feuer. Auch wenn ihr Leben von harter Arbeit bestimmt ist, schafft sie sich in einer „ inneren Zelle“ Raum für die Begegnung mit Gott. Später will Katharina nicht heiraten. Für sie ist Jesus Christus ihre einzige Liebe. Sie schließt sich einer dominikanischen Laiengemeinschaft an.

Not lindern

Mit 20 Jahren hat Katharina wieder eine Vision. Christus erinnert sie an das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. „Ich möchte, dass du diese beiden Gebote erfüllst. Du musst mit beiden Füßen laufen“ , hört sie Christus sagen. Katharina versäumt keine Zeit. Sie hilft Armen und Kranken und besucht Gefangene, dabei lindert sie viele Nöte.

Frieden stiften

Der Papst und der Kirchenstaat sind tief in die Machtkämpfe der Zeit verwickelt. Katharina sieht die Kirche und die Welt in einer großen Krise und wirkt als Botschafterin des Friedens. Sie unternimmt weite Reisen, spricht mit den Mächtigen in ganz Europa, diktiert zahlreiche Briefe und hält öffentliche Reden. Katharina nimmt kein Blatt vor den Mund. Schließlich kann sie Papst Gregor XI. bewegen, aus dem Exil in Avignon nach Rom zurückzukehren. Im Alter von 33 Jahren stirbt Katharina. Ihr konkreter Dienst an Kirche und Welt ist zeitgebunden, doch ihre Botschaft bleibt aktuell.

Text: Sebastian Fiebig