An diesem Abend werden Lieder der Spätromantik zum Thema „Nacht“ dargeboten. Die Zeit der anbrechenden Moderne ist einerseits gekennzeichnet durch übersteigerte dekadente Sinnlichkeit, aber auch voll der düsteren Vorahnungen auf kommendes Unheil. Während Johannes Brahms in seinen Volksliedern noch das „Alte“ auferstehen lässt, zeigt die Musik Gustav Mahlers die Zerbrechlichkeit der wirklichen Welt, die sich wie etwa in dem Rückert Lied „Um Mitternacht“ nur durch ein Entschwinden in eine schöne Traumwelt aushalten lässt. Darum geht es auch in der Rilke Vertonung „Traumgekrönt“ aus den „Sieben frühen Liedern“ von Alban Berg, wo die außergewöhnlichen Modulationen schon den späteren atonalen Komponisten Berg erkennen lassen.
Sonntag, den 11. September 2016, 17:00 Uhr
Ort: Kirche der Heiligen Familie
Tannenweg 24, 22415 Hamburg
Einen besonderen Schwerpunkt des Abends bildet auch das Liedschaffen Max Regers, dessen hundertster Todestag in diesem Jahr begangen wird. Teilweise hat Reger dieselben Texte wie der ein wenig ältere Richard Strauss vertont, so dass sich interessante Gegenüberstellungen ergeben. Auch die Auseinandersetzung mit dem Schaffen des großen Liedkomponisten Hugo Wolf ist in Regers Musik spürbar. Abgerundet wird das Programm mit Fantasien für Klaviersolo von Brahms und Orgelwerken von Reger. Freuen Sie sich auf einen Abend mit dramatischer, sehnsuchtsvoller und inniger Musik!
Wir freuen uns auf viele Besucher aus der gesamten Pfarrei!
